Gleich zwei böse Überraschungen morgens beim Aufwachen in Oladalen: Der Regenschatten hält keine 24 Stunden 365 Tage im Jahr. Und irgendwas ist mit dem Auto. Nach nicht mal 4.000 Kilometern will der V8 schon einen Liter neues Öl. Das müssen wir dringend im Auge behalten.
Um dem V8 eine kleine Pause zu gönnen und eine Runde um den Fjord zu sparen, setzen wir nach Zeltabbau von Lyngseiden mit der Fähre in einen anderen Ort mit O über und treffen mal wieder ein paar andere Teams mit gleichem Gedanken. Die versägen wir durch einen beherzten Tritt aufs Pedal natürlich gleich beim Abrollen am Anleger. Vielleicht verliert man sich aber auch einfach so aus den Augen.
Ein Mal aus dem Wetterschatten unserer Schlafberge heraus zieht sich der Himmel wieder zu, um sich im weiteren Verlauf des Tages noch ein bisschen weiter zuzuziehen. In Alta geben wir nochmal mehrere Millionen Euro für einen Burger bei Patricias Grill Imbiss aus (die Zeitungsausrisse zeigen die beste Pizza Norwegens; ein Mann, der sie bestellt, bekommt eher die größte), bevor wir uns in die karge graue Hochebene auf dem Weg ans Nordkap schlagen, die Außentemperaturanzeige gegen Null fallen und Schneefelder direkt neben uns sehen, Rentieren ausweichen und den Kopf schütteln über den Wahnsinn der zahlreichen Radfahrer, die meinen, bei diesem Wetter eine kleine Radtour zum Nordkap machen zu müssen.
Wir buchen angesichts von Mann ist das eklig da draußen lieber ein Hotelzimmer für die Nacht, bevor wir die letzte Kurve zum Kap nehmen. Für mehrere Millionen Euro.
Und nachdem wir für ein paar weitere Millionen Euro – die spinnen, die Norweger – ein Ticket zum Besuch des Nordkaps gelöst haben, stehen wir dann tatsächlich da. In der Kälte, im Regen, mit erfrierenden Fingern. Und freuen uns doch, dass wir so weit nach Norden gefahren sind, bis der Norden nur noch aus Wasser besteht.
Abends im Hotel bestellen wir vor lauter Übermut ein Bier zum Essen. Und bezahlen mit mehreren Millionen Euro.
Teamstatus: Nordkap, Bitches!
Sören wird nachts am Nordkap 45; und man sieht jedes einzelne Jahr. Arne gewinnt den Nordkap Hill Climb – gegen eine harte Konkurrenz aus Reisebussen.
Strecke: Oladalen -> Nordkap
Wetter: Kann man nicht erkennen, ist so fies draußen.
Wagen: Läuft.