Wir wollen auf die Lofoten heute, zur ersten Baltic Sea Circle Party mit allen Rallye-Teilnehmern. Den Weg schlagen wir kurz auf der Karte… keine Karte für Norwegen unterhalb des Nordkaps dabei. Also ab ins Kiruna Info-Center, wo die Frau am Schalter etwas verdutzt sagt:
„Eine Karte für den Weg nach Norwegen? Es gibt doch eh nur eine Straße nach Norwegen.“ Nachdem wir mit Besuch der Kirche von Kiruna das Kulturprogramm der Reise abgehakt haben, finden wir die eine Straße auch, nehmen für den Rest des Weges sicherheitshalber aber doch ne Karte mit. Kurz vor Narvik begrüß uns Norwegen, wie uns Schweden verabschiedet hat. Mit Mieselfieselregen bei 4 Grad. Die Aussicht, am Abend bei dem Wetter am Strand auf einer Lofoteninsel zu campen und im Regen das Fleisch über den Grill zu halten lässt uns vor Vorfreude ins Armaturenbrett beißen. Aus früher Rache am Land essen wir Rentier, bevor wir das erste Exemplar lebend gesehen haben.
Und weil die Außentemperaturanzeige im V8 keine Gnade zeigt, geben wir in Svolvaer mehrere Millionen Euro – alles in Norwegen kostet mehrere Millionen Euro – für lange Unterwäsche und dicke Socken aus, um die Nacht zu überleben.
Die Lofoten an sich allerdings. Können auch bei diesem Wetter was. Wer immer vom Highway No 1, der unteren, mittleren oder oberen Corniche an der Côte d’Azur erzählt: Die E10 zwischen Narvik und Å. Knaller. Wenn wir irgendwann genug Netz und Zeit haben, die Bilder zur Etappe hochzuladen: Ihr werdet quietschen vor Neid.
Noch knallerer als die Lofoten: Rechtzeitig, als wir auf Gimsøy um die letzte Ecke vor dem Partystopp biegen, reißt der Himmel auf und die Sonne blitzt uns an. 30 Grad, runter mit den Klamotten, ab ins Meer, dann Cocktails mit Schirmchen an der Strandbar.
Nun. Nicht ganz. Aber mit vier Lagen Wärmeschutz, Bierchen am Hals, Fleisch auf dem Grill und unzähligen Gesprächen, die alle mit „und bei euch so?“ „Läuft“ beginnen (manche enden damit dann auch), lässt sich der Abend mehr als überleben.
Und während Nordstrand in unseren heimischen Breiten nicht so das Prädikat ist: Wenn du um 10 Uhr abends am Strand stehst und aufs Meer guckst, um 11, um 12, um 1, um 2, um … und immer grinst dich die Sonne an, das reißt am Brustkorb, so sehr hebt das die Laune.
Teamstatus: Und bei euch so? Läuft.
Arne kauft ein 982 Gramm Steak. Sören isst seins nicht auf.
Strecke: Kiruna -> Hov
Wetter: Mitternachtssonne.
Wagen: Läuft.
Läuft? Der gleitet. Der singt über die Landstraßen. Der V8 saugt die Kilometer vorne in den Kühler rein, walkt sie kurz durch seine acht Brennkammern und blubbert sie hinten lässig aus den Endtöpfen wieder heraus. Und wenn man zum Überholen doch mal auf das Lautpedal drückt, zieht der V8 kurz seine Willst-Du-Was-Weste an, drückt die Straße unter sich weg, wird bei 4.500 Umdrehungen so richtig zornig, um bei knapp über 6 mit kurzem Fauchen den nächsten Gang reinzuhauen. Ergebnis: Grins.
- Kiruna Stadtversetzungsprogramm.
- Kiruna Kirche.
- Christliches Holzhaus.
- Lesestoff
- Ausblick auf …
- … Sonne.
- Sommerurlaub vom Feinsten.
- Über irgendeiner Grenze.
- Erst Rentier essen.
- Dann Rentier treffen.
- Sommersachen
- Partyspot Hov auf den Lofoten.
- Mit Auto.
- Mit Grün.
- Mit Strand.
- Mit Sonne.
- Und Sonne.
- Und Sonne.
- Und Sundowner.
- Und mehr Sonne.
- Immer mehr Sonne, die ganze Nacht.