Ein weiterer wunderschöner Tag am Nordkap beginnt mit einem fantastischen Frühstücksbuffet im Hotel. Nicht. Der Regen ist weniger, aber da. Das Thermometer klettert von zwei auf drei Grad. Und zu Essen gibt es Analog-Käse, Analog-Wurst, Analog-Marmelade, Analog-Brot und Analog-Kaffee.
Weil runter vom Kap das gleiche ist wie rauf zum Kap, fahren wir die ersten zwei Stunden die gleiche Strecke wie gestern nochmal. Bei etwas mehr Sicht nur mit mehr Bumms in den Kurven.
Für Ortskundige und jene, die es im Tracking nicht live verfolgt haben: Wir verlassen Norwegen anschließend über Smørfjord, Olderfjord, Ytre Billefjord, Ytre Gåradak, Stabbursnes, Lakselv, Karalaks, Skoganvarra, Nattvatn und Karasjok. Mehr zu all diesen Orten in irgendwelchen Reiseführern. Wir fahren im Regen einfach durch.
Aber Finnland. Begrüßt uns in gleich hinter der Grenze in Karigasniemi mit beinahe warmen Sonnenstrahlen. Finnland ist unser Lieblingsland.
Bleibt es auch, denn die Sonne bleibt, wir fahren durch einen so hübsch klingenden Ort wie Inari, steigen auf einen kleinen Berg mit Aussicht und wandern anschließend hinunter zum Tuulijärvi See. Weltbekannt für den extrem schwer zu fischenden arktischen (den Rest des Fischnamens haben wir leider vergessen), finden wir dort einen freundlichen Finnen mit seinen zwei Töchtern, der uns eine seiner Angeln leiht. Außer dass beim Auswerfen ein Mal die halbe Angel mit in den See geht, passiert zwar nix. Aber nach gut einer Woche Motorengebrumm ist das zirrrpitschsirr einer Angelschnur auch ohne Fang eine willkommene Abwechslung.
Nach Einkäufen und Orgazeug in Inari treffen wir uns mit ein paar anderen Teams kurz südlich von Inari an einem See. Morgen wollen wir gemeinsam über die Grenze nach Russland. Heute Abend Grillfest. Während Deutschland gegen Ghana unentschieden spielt, gewinnt Mensch beim Feuer machen nach drei Stunden den Kampf gegen nasses Holz.
Teamstatus: Mehrere Gänge Grillmenü Festtagsstimmung.
Arne quatscht die Hälfte der Bevölkerung von Inari an, um die Autoversicherung für Russland doch noch rechtzeitig ausgedruckt zu bekommen. Mit Erfolg. Sören kauft ein Buch in einer Sprache, die nur 350 Menschen sprechen, ohne selbst einer davon zu sein.
Strecke: Nordkap -> Inari
Wetter: Die Sonne ist zurück.
Wagen: Nachdem wir weder in Deutschland, noch in Dänemark oder Schweden oder Norwegen oder Finnland schüchtern in den Kurven noch über den Bodenwellen waren, werden die Stoßdämpfer vorne ’n bisschen weich und die Federn drücken den Wagen in die Höhe. Unser V8-Mann an der Hotline meint: Besser weiche Dämpfer als gebrochene Federn. Also weiter.